Absalzsteuerung mit Messung der elektrolytischen Leitfähigkeit
posted am: 9 Juni 2023
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Die Absalzsteuerung ist in Anlagen erforderlich, in denen Wasser verdunstet und dabei Salze hinterlässt. Der häufigste Anwendungsfall betrifft Kühltürme. In diesen soll das Wasser zum Zweck der Kühlung verdunsten. Daher steigt im Kühlturmwasser¬¬kreislauf die Salzkonzentration kontinuierlich an (sogenannte Aufsalzung). Durch ein Messgerät für die elektrolytische Leitfähigkeit des verbliebenen Wassers ist die Aufsalzung messbar, weil Salzionen elektrisch gut leitfähig sind. Wenn die elektrolytische Leitfähigkeit ansteigt, zeigt das die Erhöhung der Salzkonzentration an.
Geräte für die Absalzsteuerung
Die Steuer- und Messgeräte für die Absalzung messen in der Regel mehrere Werte. In der Standardausführung sind dies die Temperatur und die induktive Leitfähigkeit, doch auch der pH-Wert, die Trübung sowie die Konzentrationen von Chlor oder Brom lassen sich messen. Das Gerät funktioniert als Messumformer und Regler. Es nimmt die Werte auf und steuert aufgrund dieser Daten die Absalzung. Diese verringert die Gefahr des „Eindickens“ von Wasser durch Salze, das die Eindickungszahl EZ angibt (Quotient aus Salzgehalt von Systemwasser und Salzgehalt von Frischwasser). Salz setzt sich bei der Verdunstung ab und verursacht Korrosion in der Anlage. Für einen kontrollierten Prozess der Absalzung können die Messwerte registriert und dokumentiert werden. Die Steuerung der Absalzung erfolgt mit einem automatischen Ventil, das ausreichend viel Frischwasser zuführt, um den Salzgehalt im System wieder abzusenken. Die Wasserqualität bleibt damit gleichbleibend hoch. Durch die Steuerung der Absalzung hat das Wasser bei allen Prozessanforderungen den gewünschten Salzgehalt. Das gelingt auch bei unterschiedlichen Ausbaustufen einer Anlage. Die Mess- und Steuergeräte lassen sich unkompliziert in eine schon bestehende Technik integrieren. Ihre Sensoren schaffen unterschiedliche Möglichkeiten der Instrumentierung sowie der Klappen- oder Ventilensteuerung.
Absalzsteuerung: Welche Messwerte sind entscheidend?
Aus Gründen der Sicherheit sind die Grenzwerte und die maximale Zeit entscheidende Messwerte. Beides lässt sich einstellen. Moderne Geräte verfügen über eine Sprachauswahl für grafische Anzeigen. Über das grafische Display sind Mess- und Einstellwerte sowie Korrekturen sehr gut ablesbar. In Anlagen mit einer gleichmäßigen Belastung (gleichmäßige Leistung und Wasserqualität) kann der Betreiber den Standardwert für den gewünschten Salzgehalt einstellen. Bei einer geringfügigen Abweichung von diesem reguliert die Steuerung die Absalzung.
Weitere Einsatzgebiete der Absalzsteuerung
Neben Kühltürmen benötigen auch Dampfkessel, Klimaanlagen, Luftbefeuchter und Luftreiniger einen exakten Salzgehalt. Ohne dessen Steuerung kommt es unweigerlich zu erhöhtem Verschleiß. Wenn Maßnahmen der Absalzung nicht genügen, weil das Wasser einen sehr hohen Salzgehalt aufweist, sind regelmäßige Reinigungen erforderlich. Allerdings ist dieses Szenario bei den deutlich kleineren Klimageräten sehr selten. Hier geht es nur um den Salzgehalt des Kühlmittels, der im geschlossenen Kreislauf weitestgehend konstant bleiben sollte. In Kühltürmen und in vielen Dampfkesseln hingegen kommt ein offener Kreislauf zum Einsatz. Es wird ständig Frischwasser zugeführt. Dessen Salzgehalt kann, muss aber nicht konstant bleiben. Umso wichtiger ist seine exakte Steuerung.